Donnerstag 17. August Den heutigen Tag verbrachten wir die meiste Zeit im Bus. 8 Stunden Fahrt, über Kars, eine Stadt mit ca. 70.000 Einwohner, – wo wir die Zitadelle besichtigten und Mittagspause machten, nach Dogubeyazit (1950m), am Fuße des Ararats. Kurze Besichtigung des Ishak Pasa Palast, der wie ein Adlerhorst auf einer Felsnase oberhalb der Hochebene steht. Dann ging es weiter zu unserem Hotel. Dieses Quartier war ein ganz tolles 4 Sterne Hotel mit riesigen Zimmern, alleine das Badezimmer war schon größer als unser Zimmer in der Nacht vorher. Sogar unser Gepäck wurde uns vor die Zimmertüre im 7. Stock gebracht. (gegen Backschisch natürlich).- Jedoch am nächsten Tag durften wir, da der Aufzug außer Betrieb war, alles selbst hinunter tragen! Auch die Dusche war nicht so wie erwartet, - nur kaltes Wasser. Am Abend wurden wir in den Ort zum Nachtmahlessen gebracht und um 22h war Nachtruhe. Freitag 18. August 8h Frühstück, - 9h Abfahrt im geländetauglichen Bus zum Start der Araratbesteigung. Nachdem unser Gepäck auf Mulis verladen wurden, begannen wir den Aufstieg zum Base-Camp auf ca. 3100m. 3:10 brauchten wir für den Aufstieg, die letzten 10 Minuten im Regen. Es war 15h30, und jeden Tag um die selbe Zeit gab es hier für ca. 10 Minuten ein Gewitter. Den Rest vom Nachmittag verbrachten wir mit Teetrinken, Zelt einrichten, Kartenspielen (die meisten Bummerln gingen nach Tirol) und Relaxen. Köstliches Nachtmahlessen und gegen 20h sind wir schlafen gegangen. Samstag 19. August Akklimatisationstour zum Camp II auf 4100m. 7h Frühstück, - 8h Abmarsch. Um uns gut auf die Höhe vorzubereiten, gingen wir bewusst langsam. So brauchten wir für die 1000 hm gute 3 ½ Stunden. Mehr als eine Stunde machten wir hier Rast und nach 2 Stunden Abstieg waren wir gegen 15h wieder im Base-Camp (15h30 Gewitter). Teetrinken, Kartenspielen, Gepäck für die nächsten Tage herrichten und Nachtmahlessen war unsere Beschäftigung. Sonntag 20. August Um 8h gab es ein kräftiges Frühstück: Speck mit Ei, Wurst und Käse. 9h Aufbruch zum Camp II, das Gepäck wurde wieder mit den Mulis transportiert. Heute brauchten wir für den Aufstieg nur mehr 3 Stunden. Für das Mittagessen haben wir ein Lunchpaket bekommen und Tee wurde uns reichlich gekocht. Nach der Stärkung haben wir unsere Zelte aufgebaut und uns für eine kurze Nacht eingerichtet. 15h30 Gewitter! Natürlich. 17h gab es Nachtmahl und gegen 19h kroch jeder in sein Zelt, um nach Möglichkeit ein wenig zu schlafen. Ich habe sehr gut geschlafen! Gegen Mitternacht war ich Sch.... wie das Wetter ist. Sternenklar der Himmel und relativ warm. Montag 21. August 2h30 Tagwache!! 3h Frühstück. Natürlich, um diese Zeit bringe ich keinen Bissen runter. Habe mich trotzdem bemüht, wenigstens ein Stück Weißbrot zu essen. Um 3h30 sollte der Gipfelsturm beginnen. Jedoch unser wichtigster Mann, Erich, unser Bergführer, hat doch glatt verschlafen! Erstaunlich wie schnell ein Mensch abmarschbereit sein kann! 3h45 ging´s los. Die erste Stunde, im Schein unserer Stirnlampen, ging es relativ steil bergauf. Kurze Rast zum trinken. Dann, schön langsam wird es heller, die Sonne geht auf und wirft den Schatten vom Ararat auf die Hochebene. Der Weg war noch immer steil und kalter Wind bläst uns um die Ohren. Wolken ziehen umher und zwischendurch zeigt sich immer wieder die Sonne. Ca. jede Stunde machten wir eine kurze Rast zum Trinken – Regina hockerlte sich in der Zwischenzeit immer hinter einen der vielen Steine (Durchfall!). Dann endlich sind wir beim Schnee. Nur mehr 200hm und nicht mehr steil. Fast ein Spaziergang! Wir montierten unsere Steigeisen an die Schuhe (wäre nicht unbedingt notwendig gewesen) aber sicher ist sicher. Einige unserer Bergkameraden gingen ohne und haben es nicht bereut. Eine knappe Stunde später, um 8h45, standen wir am höchsten Punkt der Türkei, am Ararat auf 5165m (oder doch nur 5137m, wie in vielen anderen Beschreibungen?). Glücklich, es geschafft zu haben, fielen wir uns um den Hals, nahmen uns bei den Händen und sangen, mehr oder weniger falsch, die Bundeshymne. Dann machte unser mitgebrachtes Gipfelschnapserl die Runde. Ich dachte an Fritz, unserem bayrischen Bergfreund, den wir seit dem Elbrus kennen. Der Arme ist vom Base-Camp gar nicht weggekommen. Heftige Magenschmerzen quälten ihn seit Tagen. Der kalte Wind trieb uns recht bald vom Gipfel und 2 ½ Stunden später waren wir wieder im Camp II, wo wir zur Stärkung heiße Suppe serviert bekamen. Eine Köstlichkeit, jetzt konnte ich was essen! Nun mussten wir schnell unseren Lagerplatz räumen, denn die Gipfelstürmer für den nächsten Tag sind schon angekommen. Weitere 1 ½ Stunden Abstieg zum Base-Camp, zur Feier des Gipfelsieges ein Bier getrunken und unser Zelt für die Nacht hergerichtet. Nach dem, wieder einmal sehr köstlichen, Nachtmahlessen sind wir recht bald schlafen gegangen. Dienstag 22. August Abstieg und wieder zurück in das selbe Hotel in Dogubeyazit. Dieses mal ein kleineres Zimmer, das Gepäck haben wir selber raufgetragen (Lift funktionierte wieder) und warmes Wasser zum Duschen war auch vorhanden. Mittwoch 23. August Fahrt zum Van-See, unserer letzten Station der Reise. Nach dem einchecken sind wir, ohne Regina, essen gegangen. Anschließend haben wir einen Bootsausflug zu einer Insel mit Armenischer Kirche (die derzeit renoviert wird, deshalb keine Besichtigung möglich) am Van-See unternommen. Wieder zurück in Van, sind wir Abendessen und Gipfelsiegfeiern gegangen. Dann besuchten wir noch eine Bar mit Live-Musik und Tanzerei und zum Abschluß eine Konditorei. Donnerstag 24. August Flug nach Istanbul und gleich weiter zurück nach Wien. |