Die Idee hatte ich schon 2001!
Da waren Herbert und ich am
Priel-Schutzhaus, da wir den Bert-Rinesch-Klettersteig und den Hinterstoder-Klettersteig gehen wollten (sind Beide gegangen und sie sind wirklich sehr lohnend!). Ich sah im Schutzhaus eine sehr hübsche
Keramik-Medaille und die wollte ich unbedingt haben. Als ich den Hüttenwirt um den Preis fragte und ob diese auch käuflich zu erwerben sei, sagte er mir: Wenn´st so eine Medaille haben willst, musst schon beim Lauf auf das Priel-Schutzhaus mitmachen!!
Und heuer war es endlich soweit. Die Jahre vorher ist mir immer etwas dazwischen gekommen und gerade heuer, wo ich laufend wirklich nicht trainiert bin, ist es sich zeitlich so gut ausgegangen, dass ich mir dachte: Letzte wirst du sowieso, Ausdauer hast du vom Radeln, Berggehen und Schwimmen - also was soll´s, ich hole mir so eine Medaille.
Nachdem ich seit März sehr wenige Kilometer in den Beinen habe und auch keine Tempoläufe absolviert hatte, habe ich mir auch nicht viel vorgenommen. Nur das Motto: dabeisein ist alles.
Von Anfang an konnte ich, wie erwartet, mit den Anderen nicht so recht mithalten. Und der sehr schöne Weg bis zur Materialseilbahn, der mit einigen Steigungen „gepflastert“ war, hat mein Mithaltevermögen nicht gerade gesteigert – wo ich doch eigentlich überhaupt nicht bergauf laufen kann!
Ab der ersten
Labestation(bei der Seilbahnstation) nach ca. 5 km ging es so richtig bergauf. Durch einen Lawinenabgang war der Originalweg teilweise nicht begehbar, aber die Organisatoren des Laufes haben keine Mühen gescheut, einen belaufbaren Weg auf das Prielschutzhaus herzurichten. Nur konnte ich, nachdem ich ja nicht bergauf laufen kann, auf so einem steilen Steig erst recht nicht laufen und so bin ich halt so schnell wie möglich über Stock und Stein Richtung Prielschutzhaus
aufgestiegen. Leider großteils in der prallen Sonne, denn die Lawine hat den schönen, schattenspendenden Wald großteils geknickt und ruiniert. Aber das soll keine Ausrede für meine 1:42:58 Stunden sein, die ich für den Weg hinauf brauchte. Denn meine Mitläufer hatten ja die selben Bedingungen. Kurz vor dem Ziel saß Herbert im Schatten und wartete auf mich. Er bot mir Banane und Wasser an, damit ich die letzen Kehren erfrischt bewältigen sollte. Ich aber wollte nur mehr ins Ziel, das schon so nahe zu sein schien, das ich alles ablehnte. Mit kräftigem Applaus und aufmunternden Worten des Moderators habe ich dann noch die
letzten Meter geschafft und ich muß ehrlich sagen: ich war auch geschafft!
Es war ein einmaliges, aber anstrengendes Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Ich habe mich von der Anstrengung schnell erholt und mit Freude die
Medaille in Empfang genommen. Nach der Siegerehrung und etwas Kuchen sind Herbert und ich gemütlich in 2:15:00 Stunden Richtung Hinterstoder abgestiegen, wo etwas außerhalb des Ortes unser Auto stand. Wir mussten ja noch nach Wien fahren, was zwar nach einem anstrengendem Wochenende nicht gerade ein Vergnügen ist, das aber mit der jetzt durchgehend befahrbaren Pyhrn-Autobahn auch etwas von seinem Schrecken verloren hat. Wir sind sogar staufrei bis nach Hause gekommen.
Und Herbert ist heute ganz enttäuscht, dass ich keinen Muskelkater habe.