Urlaub 2008
BENELUX-Länder und Liechtenstein



Da es unser Bestreben ist, in jedem Land der EU auf den höchsten Berg zu gehen, haben wir uns für diesen Urlaub vorgenommen, auf die höchsten „Berge“ der BENELUX-Länder und auf den höchsten Liechtensteiner zu gehen.

Am Samstag, den 26. Juli 2008, um 19h55 fuhren wir mit dem Autoreisezug im Schlafwagen nach Düsseldorf, wo wir gegen 7h früh gut ausgeruht ankamen.
Unsere Fahrt ging über Aachen nach Holland in die Ortschaft Vaals, wo wir gegen 8h45 ankamen. Da wir im Zug gut gefrühstückt hatten, konnten wir gleich zu unserer ersten „Bergtour“ aufbrechen. Wir parkten unser Auto bei einer Kirche im Ort. Wir folgten einem markierten Wanderweg der uns nach 25 min gemütlichen Wanderns auf den höchsten Punkt der Niederlande, den Vaalserberg (321m) brachte. Wir besuchten auch das nur einige hundert Meter entfernte „Dreiländer-Eck“ und anschließend wagten wir uns ins „Labyrinth“ wo wir nach gut einer halben Stunde herumirren das Ziel, den Mittelpunkt der Parkanlage, erreichten. Der Ausgang war leichter zu finden. Nach einer kurzen Rast bei Kaffee, Tee und Kuchen wanderten wir über den Grenzlandweg wieder zurück zu unserem Auto und fuhren weiter nach Belgien.

Fotos vom Vaalser Berg

Zuerst fuhren wir wieder zurück Richtung Aachen. Dann auf der Straße E421 über Eupen in den Belgischen Nationalpark „Hohes Venn“, wo sich der höchste „Berg“, die Botrange (694m), befindet. Bei einer Bushaltestelle und einem Gasthaus mit riesigem Parkplatz stellten wir das Auto ab. Nach 20 Schritten standen wir auf der höchsten Erhebung Belgiens und stiegen über einigen Stufen hinauf auf den künstlich aufgeschütteten Baltia-Hügel (nach Baron Hermann Baltia) und damit auf den höchsten Punkt Belgiens (700m). Um wenigstens einige Schritte zu gehen, sind wir auf einer breiter Forststraße in ca. 15 min zum Centre Nature gewandert, wo es einen herrlichen Kinderspielplatz und einen leider ziemlich verwilderten Kräutergarten auf Hochbeeten zu besichtigen gab. Zurück zum Auto und weiter ging die Fahrt nach Luxemburg.

Fotos von der Botrange

Wieder auf der Straße E421 sind wir über Malmedy und Sankt Vith zur Grenze nach Luxemburg, bei Wemperhaardt, gefahren. Weiterfahrt auf der „N12“ nach Troisvierges, wo wir nach insgesamt 45 min Fahrzeit auf einem wunderschönen Campingplatz, direkt neben einen öffentlichen Bad, unser Zelt aufstellten. Kaum stand das Zelt, hat es heftig zu regnen begonnen und wir ließen unseren Plan, heute die dritte „Bergbesteigung“ zu machen, fallen. Nachdem der Regen gegen 18 Uhr aufhörte, kochten wir unser Nachtmahl und der nächste Regenguß trieb uns wieder ins Zelt. Da es nicht aufhörte zu Regnen sind wir zeitig schlafen gegangen. Leider wurde mit der Zeit unser Zelt an einigen Stellen undicht und es wurde ziemlich ungemütlich und schwer, eine trockene Stelle zu finden.
Der nächste Morgen brachte Sonnenschein und um 8h15 der Bäcker frisches Gebäck. Der Tag fing gut an!
Nach dem Frühstück besorgten wir uns am Campingplatz bei der Rezeption eine Wanderkarte und es stellte sich heraus, dass direkt von hier eine schöne Wanderroute zum zweithöchsten Berg von Liechtenstein, dem „Buergplatz“ (559m), und auf den höchsten Berg, dem Kneiff (560m), führt.
Gegen 10 Uhr sind wir auf sehr gut markierten Wanderwegen und Forststraßen in 2 Stunden zur Ortschaft Huldange und in weiteren 15 Minuten zum Buergplatz gewandert. Nach einer kurzen Rast, bei der wir uns mit einer Wurstsemmel gestärkt hatten, machten wir uns auf die Suche nach dem Kneiff.
Laut unserem Plan geht der Weg weiter entlang der Hauptstraße bis zur Ortschaft Knauf, dann eine Abzweigung Richtung Wemperhaard. Dazwischen zweigt ein Feldweg ab, der direkt auf den höchsten Berg von Luxemburg führt. Natürlich haben wir diese Abzweigung übersehen (das heißt, wir haben diese Abzweigung schon gesehen, aber die Strecke kam uns noch zu kurz vor) und sind in der Ortschaft Wemperhaard gelandet! Also wieder zurück. Diesmal sind wir richtig eingebogen. Nach einer Wegstrecke von ca. 100 Metern und einem Aufstieg von ca. 3Hm standen wir am „Gipfel“, ein mit weißer Farbe angestrichener Stein am Straßenrand! Wir gingen auf diesem Feldweg weiter bis in die Nähe der Ortschaft Wilwerdange, wo wir wieder zu dem markierten Wanderweg kamen, der uns in 2 Stunden zu unserem Ausgangspunkt, dem Campingplatz in Troisvierges, führte. Anschließend gingen wir noch ins Bad, um eine Runde zu schwimmen und uns zu erfrischen.
Es sollte ein gemütlicher Abend werden, doch daraus wurde nichts. Gegen 20h30 bekam ich sehr starke Schmerzen in der Brust,- Magengegend, Brechreiz und Schweißausbrüche. Regina eilte zur Rezeption und ließ den Notarzt kommen. Es dauerte ziemlich lange, bis die Rettung kam und da waren die Beschwerden schon wieder vorbei. Die Sanitäter (und Regina) bestanden jedoch darauf, mich mitzunehmen. Also fuhren sie mit mir, Regina mit dem Auto hinter dem Rettungswagen, Richtung Ettelbruck zum Krankenhaus. Unterwegs traf der Notarzt, der uns entgegenfuhr, ein und untersuchte mich. Er schrieb ein EKG, daß aber Gott sei Dank nichts Bedrohliches zeigte. Ich wurde trotzdem ins Krankenhaus eingeliefert, um mit einer Blutuntersuchung einen Herzinfarkt auszuschließen. Um 1h50 wurde ich vom Krankenhaus entlassen und Regina brachte mich die 50 km in 35 min wieder zurück zum Campingplatz, wo wir um 2h30 ankamen. Beruhigt konnten wir den Rest der Nacht schlafen.
Wir blieben noch 2 Tage hier in Luxemburg, die wir mit Zeltimprägnieren, baden, Hochzeitstag feiern und entspannen verbrachten.

Fotos vom Kneiff

Donnerstag, 31. Juli. Fahrt nach Liechtenstein
Heute kein frisches Gebäck zum Frühstück, da der Bäcker nicht gekommen ist. Haben halt das selbstgebackene Dinkelbrot gegessen, das Zelt abgebaut und sind gegen 9h losgefahren. Nach 530 km, bei Engen in der Nähe vom Bodensee, haben wir uns ein Zimmer genommen. Es war schon 18h30 und wir wollten für eine Nacht keinen Campingplatz suchen und das Zelt aufstellen. Zum Weiterfahren war ich auch schon zu müde und außerdem bemerkten wir, dass mit den Bremsen beim Auto etwas nicht in Ordnung ist.

Freitag, 1. August
9h – 10h30 Fahrt nach Feldkirch in die Opelwerkstätte zur Inspektion. Während des Wartens auf das Ergebnis machten wir einen Bummel durch Feldkirch und gingen essen.
Gegen 13 Uhr erhielten wir den Anruf von der Werkstätte, dass die Bremsen erneuert werden müssen und wir auf keinen Fall mit dem Auto weiterfahren können. Repariert konnte das Auto erst am Montag werden, da die Ersatzteile nicht lagernd waren. Wir wollten aber nicht das ganze Wochenende in Feldkirch verbringen, da nur für die nächsten 3 Tage schönes Wetter angesagt war und wir ja auf die Grauspitze (2599m), dem höchsten Berg von Liechtenstein, gehen wollten. Eine Mitarbeiterin von der Werkstätte war so freundlich und brachte uns zu einem Autoverleih. Dort borgten wir uns für die Fahrt nach Liechtenstein ein Auto aus. Nach dem Gepäck umladen fuhren wir die letzten 40 km zu unserem Ziel, dem Campingplatz Mittags-Spitze bei Triesen. Kaum war das Zelt aufgestellt und unser ganzes Gepäck verstaut, fing es heftig zu regnen an. Bei starkem Gewitter fuhren wir wieder zurück nach Feldkirch um das Leihauto wieder abzugeben. Wir bezahlten € 32.- für das Auto und weitere € 4,60 für 2 Bustickets wieder zurück zum Campingplatz.
Das Busfahren in Liechtenstein ist sehr einfach, da das Liniennetz sehr gut ausgebaut ist und praktisch jede halbe Stunde ein Bus fährt.
Im Laufe der Nacht hörte der Regen auf und im Zelt blieb es auch trocken.

Samstag, 2. August
Den ganzen Tag verbrachten wir mit Bummeln und Einkaufen in Feldkirch und Vaduz. Haben einen Termin mit dem Bergführer, der uns auf die Grauspitze führen soll, ausgemacht. Es soll der Montag werden, denn früher hat er keine Zeit (ist noch am Ortler unterwegs).Außerdem schmiedeten wir Pläne für die folgenden Tage.

Sonntag, 3. August Fürstin-Gina-Weg
Haben sehr zeitig gefrühstückt und sind um 7h55 mit dem Bus ab Triesen-Säga (Haltestelle beim Campingplatz) erst nach Triesenberg, dann umsteigen nach Malbun, gefahren.
Wegen meiner fehlenden Kondition und meines kaputten Knies (Meniskuseinriss, passiert auf Teneriffa) überwanden wir die ersten 400 hm per Sessellift auf das Seiserjoch (2000m). Wir gingen den „Fürstin-Gina-Weg“, der uns in 2 Stunden über den Augstenberg (2359m) zur Pfälzer-Hütte am Bettlerjoch (2108m) führte. Nach einer ausgiebigen Mittagsrast wanderten wir bei herrlichstem Wetter über die Gritsch-Alm wieder zurück nach Malbun. Für den Abstieg brauchten wir 2h15. Mit dem Bus wieder zurück.

Montag, 4. August Grauspitze
Da uns der Bergführer um 5h30 abgeholt wollte, standen wir um 4h früh auf um zu frühstücken und uns Abmarsch-bereit zu machen. Unser Bergführer Michael war pünktlich und so waren wir um 6h in Steeg (1303m), von wo wir losmarschierten.
Zuerst entlang der Forststraße ca.4,5 km ins Valüna-Tal, gemütlich ansteigend. Dann schon etwas steiler, jedoch noch immer auf markiertem Weg bis zur Abzweigung zur Pfälzer-Hütte. Nun unmarkiert , jedoch mit deutlichen Steigspuren sehr steil den Grashang hinauf zum Ijesfürgli (Scharte) auf 2348m. Kurze Rast, wobei ich schon merkte, dass meine Kondition schwindet.
Nun den Grat entlang, 200 Hm hinauf und wir standen nach 4:45 Aufstieg am Gipfel des Schwarzhorns, 2574m. Dort beschloss ich, nicht mehr weiter zu gehen. Ich war müde, mein Knie fing leicht an zu schmerzen und Gewitterwolken zogen auf. Also sollten nur Regina und Michael auf die Grauspitze weitergehen (waren ohne mich auch viel schneller unterwegs).
Erst waren ca. 100m tief den Grat runter zu klettern, was bei dem brüchigen Gestein nicht leicht ist. Dann mussten sie den Grat sehr steil wieder 120 Hm hinaufklettern. Nach 40 min war es geschafft und Regina stand am höchsten Berg von Liechtenstein! Ich konnte ihr nur zuwinken, freute mich aber trotzdem sehr. Nochmals 40 min später standen die Zwei wieder bei mir und wir konnten den Abstieg beginnen.
Wir sind den selben Weg abgestiegen, wobei uns nach dem Fürgli ein kurzer Regenschauer erwischte, der den weiteren Abstieg im immer noch steilen Gelände spannender (rutschiger)machte. Wieder auf der Forststraße konnten wir dann zügiger gehen, der Schmerz im Knie wurde durch den Abstieg aber nicht, wie befürchtet, ärger und so wanderten wir dahin bis uns ein Forstarbeiter die letzten 2 km bis zum Auto mitnahm (wahrscheinlich schauten wir schon sehr müde aus). Abstieg in 2 Stunden.
Michael war so nett und brachte uns nach Feldkirch zur Werkstätte, damit wir unser Auto abholen konnten. Mit dem Bus wären wir zu spät gekommen. Beim Zurückfahren kehrten wir gemeinsam noch auf einen Umtrunk ein. Gegen 19h waren wir bei unserem Zelt und es fing wieder einmal zu Regnen an, der laut Wetterbericht länger anhält. So beschlossen wir, am nächsten Tag für ein paar Tage zu meinem Bruder nach Bruck zu fahren


Liechtenstein Fotos



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